Hallo Leute. ich muss heute mal ein ernstes
Thema aufgreifen. Nein, es betrifft nicht die Futtermenge, die für einen Labrador wie mich prinzipiell zu wenig ist. Ich möchte heute etwas über das Thema der Dominanz schreiben. Dominanz hat
etwas damit zu tun, dass man über andere bestimmt, ja, dass man andere beherrscht. Lange Zeit wurde das als gegeben angenommen in den Wolfsrudeln, die damals allerdings nicht in Freiheit, sondern
in Gehegen studiert wurden. Mittlerweile hat die Forschung herausgefunden, dass es diese Art von Dominanz im Familienverband frei lebender Wölfe nicht gibt. Vielmehr geht es hier um
Zusammenarbeit, um Respekt und um Autorität, die sich aus Lebenserfahrung und - bei Menschen würde man es wohl so sagen - aus Charisma ergibt.
Bei uns Hunden ist das nicht viel anders.
Unser Familienverband, das sind Frauchen und Herrchen sowie andere Hundegenossen, wenn mehrere zusammenleben. Im Gegensatz zu früheren Lehrmeinungen unter Hundetrainern- und erziehern wollen wir
nicht unterworfen werden und unser Wille, unsere Persönlichkeit will nicht gebrochen werden. Manche vertreten diese Meinung leider noch heute! Durch Bindung und Vertrauen entsteht der Respekt,
den wir unseren Menschen gegenüber haben. Und wenn sie sich den erworben und verdient haben, dann folgen wir ihnen durch dick und dünn.
Und noch eins: Wenn ich als erster durch die
offenen Haustür gehe, dann bin ich neugierig auf die Welt und nicht dominant. Wenn ich am Sofa oder im Bett liege, dann bin ich ein Fan von Bequemlichkeit und nicht dominant.
Aber lasst euch auch das gesagt sein: Wir
Hunde sind keine Fans der Laisser-faire-Erziehung. Wir wollen einen klaren Weg, wir wollen eine Richtung, an der wir uns orientieren können. Nur wenn das nicht gegeben ist, dann versuchen wir
selbst die Regeln aufzustellen. Dann gelten wir als dominant, als die, die unsere Menschen bestimmen wollen. Aber das ist nicht der Fall. Es ist uns in der Partnerschaft mit unseren Menschen viel
lieber, wenn wir die sind, die folgen, nicht die, die vorausgehen und vorgeben, wo es lang geht.
Noch einmal zum Abschluss: Liebevolles, aber
eindeutiges und für uns nachvollziehbares Setzen von Grenzen und Orientierungsmarken, das ist es, was wir Hunde wollen und brauchen. In der Mensch-Hund-Beziehung braucht keiner den anderen
dominieren.
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